Was für ein Mist (4)

Was uns Pferdeäpfel über die Gesundheit ihrer Produzenten sagen, ist Inhalt dieser der sechsteiligen Artikelserie. Im vierten Teil geht es um Parasiten und wie man sie erkennt. Denn nicht immer sind sie so offensichtlich, wie auf diesem Bild. Die Suche nach Endoparasiten im Kot ist die Sache von Fachleuten. Lediglich …

… Bandwurm-Segmente oder Pfriemenschwänze (siehe Foto), sowie bei starker Verwurmung einige Strongylidenarten und Spulwürmer kann man als Pferdebesitzerin* manchmal zufällig im Kot erkennen.

Dennoch muss man Parasiten kontrollieren, auch wenn man sie nicht sehen kann. Heute wird das zumeist entweder pauschal in bestimmten Abständen gemacht oder es wird selektiv entwurmt – also nur dann, wenn es nötig ist und womit es in diesem Moment sinnvoll ist.

In diesem Beitrag habe ich bereits die Einschränkungen dieser so genannten selektiven Entwurmung beschrieben.

Heute wird zumeist die kombinierte Sedimentation/Flotation angewendet, um auch kleinste Mengen an Bandwurm- und Spulwurmeiern zu finden. Mittels modifizierter Mc-Master-Untersuchung kann die Eizahl pro Gramm Kot bestimmt werden. Da bei kleinen Strongyliden erst ab einem gewissen Schwellenwert eine Entwurmung empfohlen wird ist es oft wichtig, das Vorkommen der besonders gefährlichen großen Strongyliden mittels Larvenanzucht zu kontrollieren. Es ist also nicht ganz so einfach, wie viele es sich machen.

Pfriemenschwänze sind selten. Man erkennt sie an Eigelegen rund um den After oder sieht Würmer auf den Pferdeäpfeln. (© M. Lichtinger)

Kommen immer wieder neue Pferde – auch aus dem Ausland – in die Herde ist ein ordentliches wurmtechnisches Quarantänemanagement wichtig. Wer sein Pferd korrekt selektiv entwurmen möchte, kann sich bei der Arbeitsgemeinschaft Zeitgemäße (+ Selektive) Entwurmung informieren. Sie empfiehlt im ersten Jahr zumindest vier Proben untersuchen zu lassen. Auch Kontrolluntersuchungen von Entwurmungen sind laut AG.ZE notwendig.

In den Folgejahren kann man dann unterscheiden ob ein Pferd ein sogenannter Geringaussscheider ist, und damit weniger Proben benötigt als ein Pferd, das immer wieder sehr viele Eier ausscheidet. Wer die Pferde erkennt und behandelt, die viele Eier ausscheiden, senkt den Infektionsdruck. Eine gute Koppelhygiene mit am besten täglichem Abmisten gehört ebenfalls dazu.

Für eine Kotprobe fürs Labor empfiehlt die AZ.GE eine Handvoll Kot aus einem möglichst frischen, nicht verunreinigten Haufen in einen sauberen Beutel zu geben. Die Probe sollte möglichst nicht länger als drei Tage kühl und dunkel gelagert werden, darf nicht einfrieren und sollte keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.

Übrigens: Neben Kotwasser und Durchfall können auch Blähungen Begleiterscheinung oder Symptom von Verwurmung sein.

Wie man die Wurmkur verabreicht beschreibe ich hier, wie man das trainiert ist hier zu lesen.

* Auch Männer sind mitgemeint und kriegen das hin. Sie dürfen auch erfahren, warum ich auf diese Art gendere.